Alchemie - Elementare Grundlagen
Die Grundlage aller Alchemie sind die sechs Elemente. Jeder Körper wird von diesen Elementen durchdrungen und ihre Präsenz bestimmt das Wesen allen Seins. Nun ist der Grundstein des Verstehens der Alchemie das Verständnis dieses Zusammenhangs und der Kenntnis der Wesenheiten der Elemente. Denn die Wissen- schaft der Alchemie ist es, durch Manipulation der elementaren Grundstoffe eines Körpers dessen Identität zu beeinflussen.
Über Elemente und Qualitäten:
Es gibt sechs Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft, Leben und Tod. Dabei handelt es sich eigentlich nur um drei Qualitäten, von denen die Elemente jeweils die Ausprägung in die eine oder andere Richtung darstellen.
Die erste Qualität ist die Konsistenz, sie bestimmt die Festigkeit eines Stoffes. Ihre Essenzen finden sich in den Elementen Erde und Luft wieder. Dabei steht Erde für Festigkeit, Steifheit, Unzerstörbarkeit und die Luft für Flexibilität und Verformbarkeit. Ein Köper, der wenig Essenz der Erde enthält, ist flüchtig und kurzlebig, ein Körper, dem es an Essenz der Luft mangelt, ist oft porös und starr.
Die zweite Qualität ist die Kraft, sie bestimmt die Stärke und Wärme eines Stoffes. Ihre Essenzen finden sich in den Elementen Feuer und Wasser wieder. Dabei ist Feuer die Manifestation der Hitze und der zerstörenden Kraft, Wasser Manifestation von Kälte und schaffender Kraft. Körper, denen die Essenz des Wassers innewohnt, sind oft kühl und lassen sich gut im Bau oder der Kunst verwenden, Körper, denen die Essenz des Feuers gegeben ist, finden oft im Kampf ihren Einsatz.
Die dritte Qualität schließlich ist der Geist, sie bestimmt den Charakter eines Stoffes. Ihre Essenzen finden sich in den Elementen Leben und Tod wieder. Dabei symbolisiert Leben das Gute, Göttliche und die positiven Gefühle, wie Fröhlichkeit und Liebe, der Tod das Boese, Dämonische und die negativen Gefühle, wie Traurigkeit und Hass. Dabei ist das Element des Todes grund- sätzlich anders als das, was man gemeinhin als Tod bezeichnet: Dies ist nämlich nur das Fehlen der Essenz des Lebens.
Dabei stellen die Elemente einer Qualität jeweils Gegensätze dar, die sich, so diese in reiner Form aufeinander treffen, aufs Schärfste bekämpfen. Doch kann das eine Element niemals ohne sein Gegenstück existieren. Denn ähnlich, wie es bei einem Menschen ist, der nicht weiß was Trauer ist, weil er Freude nie erlebt hat, so ist es auch mit den Elementen. Verschwindet das eine vollständig, so wird auch das Gegenstück verschwinden. Manche Alchemisten gehen sogar so weit zu sagen, dass die Elemente einer Qualität immer auch in gleicher Quantität zu finden sind, ja, es wird oft sogar die These vertreten, dass alle Elemente in gleicher Quantität zu finden sind.
Das Wappen der Alchemisten
Diesen Zusammenhängen entstammt auch das Wappen der Alchemistenzunft: Das Wappen zeigt ein Hexagramm, umgeben vom Abbild einer großen Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Zwischen den sechs Ecken des Hexagramms sind verschiedene Symbole zu finden, die die Elemente darstellen: Eine Spirale - das Zeichen der Luft, ein Herz - das Zeichen des Lebens, zwei Wellenlinien - das Zeichen des Wassers, ein Quadrat - das Zeichen der Erde, ein Kreuz - das Zeichen des Todes und ein Dreieck - das Zeichen des Feuers. In der Mitte des Hexagramms wurden ein Moerser und ein Stößel abgebildet. Dabei verdeutlichen das Hexagramm und die Schlange nochmals die Einheit der sechs Elemente. So ist es oberstes Ziel eines jeden Alchemisten, den Urstoff zu finden - jenen reinsten Stoff, in dem die Elemente alle in gleicher Quantität enthalten sind und aus dem sich alles Sein gebildet hat.
Die Elementaressenzen:
Doch ist dieses Unterfangen äußerst schwierig und bislang wohl noch niemandem gelungen. Manche Zungen sprechen zwar davon, dass Yoldat seine große Macht dem Wissen um den Urstoff verdankt, doch darf dies getrost als wilde Spekulation und Ammenmärchen abgetan werden. Viel einfacher ist es jedoch, einen Stoff zu synthetisieren, der nur die Essenz eines einzigen Elementes enthält. Solch eine Essenz zu extrahieren, ist eines der ersten Verfahren, die ein angehender Alchemist lernen sollte. Diese Essenzen sind Grundstoffe für viele weitere Rezepte, wie zum Beispiel die Wurfphiolen, die selbst ein Anfänger leicht in jedem Standardwerk erlernen kann, wobei ich aber gerne das Werk „Handhabung und „Pflege von Waffensalben“ empfehlen mag, das nicht nur die Herstellung dieser effektiven Salben, sondern auch den richtigen Umgang damit vermittelt. Nun aber zur Herstellung der Elementaressenzen. Die Herstellung der Elementaressenzen gestaltet sich ziemlich einfach, wenn man erst einmal die geeigneten Ingredenzien und die allgemeinen Konzepte begriffen hat. Zur Synthese der Essenzen benötigt man mindestens zwei Ingredenzien, die ein sehr hohes Maß des Elementes enthalten, von dem man die Essenz extrahieren möchte. Außerdem müssen diese Zutaten in der Summe alle Elemente, die zu den anderen Qualitäten zählen, in gleichem Masse enthalten. Dann beginnt man, diese Elemente den Stoffen mittels geeigneter Methoden zu entziehen und daraus eine Hülle um die Essenz zu bilden. Diese Hülle wird die Essenz davor bewahren, direkt mit dem Gegenelement in seiner Umgebung zu reagieren. Diese Prozedur muss so lange fortgesetzt werden, bis nur noch die reine Essenz übrig bleibt, dies erkennt man daran, dass die Hülle fest und nun durchsichtig ist. Im Innern lässt sich dann der Blick auf eines der faszinierenden Elemente bewundern.