Die Geschichte der Elfen ist diffizil und splittet sich in drei Hauptbestandteile auf: Die Geschichte der 'hohen Elfen' vor dem 'Grossen Krieg', die Zeit während dem 'Grossen Krieg' und die Geschichte der 'Baumelfen' nach dem 'Grossen Krieg'.
Vor dem 'Grossen Krieg', der einen Wendepunkt in der elfischen Lebensweise darstellte, lebten die Elfen in einer Hochkultur, die die Kultur der heutigen Elfen bei weitem übertraf. Sie führten ein hochzivilisiertes Leben in einer Stadt aus Stein, widmeten sich Wissenschaft, Forschung, Lehre, Kunst, Handwerk und Magie. Im Laufe ihrer Studien entdeckten und erfoschten sie die Eigenschaften des schwarzen Gesteins, welches sie überall in Elandor an der Erdoberfläche fanden, und nannten es "Obsidian". Sie erkannten, dass dieses Gestein magischer Natur war und ihre eigenen Fähigkeiten aufs Vortrefflichste unterstützen konnte. Als Folge dessen führten sie es als Tauschobjekt ein, welches heutzutage überall auf Elandor als Währung anerkannt wird. Auch andere Völker akzeptieren das Obsidian mittlerweile als Währung Elandors, die im Vergleich zum kontinentalen Lapis etwa fünfmal mehr wert ist.
Im Laufe der Forschungen entdeckten sie bald die Möglichkeit mittels sogenannten Mondtoren durch ganz Avalon zu reisen. Auch hierbei unterstützte sie das Obsidian.
Doch damit nicht genug. Wenige Jahrhunderte später machten sie eine weitere bahnbrechende Entdeckung, die nur noch fragmentarisch überliefert ist. Die brilliante Kunde der Magie und der Sterne ermöglichte es ihnen Elfenportale zu erschaffen, die in ihrer Wirkungsweise den Mondtoren glichen, jedoch im Vergleich zu dieser noch recht primitiven, einfachen Reisemöglichkeit um einiges genaür und weiter entwickelt waren.
Diese Elfenportale erlaubten es ihnen, sich komfortabel und schnell fortzubewegen. Infolge dessen entstanden Stätten der Forschung und Wissenschaft weit über ganz Elandor verteilt. Bevorzugte Studienobjekte waren Orte, denen die Elfen eine besondere Rolle im magischen Gefüge der Welt zuschrieben. Lebensmittelpunkt war dennoch immer die Elfenstadt. Permanente Siedlungen oder gar Städte entstanden nie. Lediglich Forschungsstationen wurden auf bestimmte Zeit eingerichtet.
Über den Inhalt der Forschungen ist leider nicht mehr viel bekannt Bruchstückhaft ist einiges vom sogenannten "alten Volk" überliefert, doch das Meiste ging im 'Grossen Krieg' verloren. Nur noch schemenhaft kann das meiste rekonstruiert werden. Dank der Elfenportale lebten die Elfen sehr zurückgezogen in einer durch Magie geschützten Stadt, die sie nur selten verliessen. Kontakt mit fremden Rassen vermieden sie, so gut es ging.
Das einschneidenste Erlebnis für das elfische Volk wurde ausgelöst durch das, was alle Völker Avalons gemeinhin als den 'Grossen Krieg' bezeichnen.
Elandor erfuhr in dieser Zeit eine grosse Zuwanderung durch fremde Rassen, hauptsächlich Menschen. Scharenweise trafen sie mit Schiffen auf den elandorischen Inseln ein und liesen sich dort nieder. Nicht selten geschah dies in unmittelbarer Nähe einer elfischen Siedlung. Lediglich die Stadt der Elfen, geschützt durch einen starken magischen Bann, wurde nicht durch die aufdringliche Art der Menschen aufgestöbert. Daher erfolgte mehr und mehr ein Rückzug in diese abgeschottete Bastion. Der Ältestenrat tagte zu dieser Bedrohung ihres Lebensraumes und entschied, bis zu einer Änderung der Situation, die Stadt nur aus gewichtigem Grunde zu verlassen. Botschafter wurden entsandt, um zu klären, was es mit dieser Invasion auf sich habe.
Entgegen diesem Beschluss zog die Neugier dennoch einige vom jungen Volk hinaus in die Fremde, den jugendlichen Heisssporn und den unbändigen Wissensdurst zu befriedigen. Bald schon brachten Elfenbotschafter Kunde darüber, was der Grund der Besiedelung war:
Die Menschen, kämpferisch nicht besonders stark und auch in der Magie nur unwesentlich bewandert, waren auf der Flucht vor Kreaturen der Finsternis - genannt die Olatharn - , die nach menschlichen Aussagen ihre Heimat Miobaas und den Kontinent Nereid wohl massivst bedrohten.
In panischer Angst baten die Flüchtenden das Volk der Elfen um Hilfe. Die anderen Völker Nereids schlossen sich an. Die Elfen erkannten, dass die Menschen Elandor erst wieder verlassen würden, wenn sie sicher nach Nereid zurückkehren könnten. Daher, und weil eine Ausweitung auf Elandor zu befürchten war, sagten sie ihre Hilfe zu.
Elfenkrieger und -kundschafter wurden ins ferne Nereid entsandt, und wussten schon bald Genaueres über die Bedrohung berichten. Ein Insektenheer bedrohte die Städte der Menschen, Zwerge und Exxen. Nach Einschätzung der Kundschafter waren diese Wesen zwar wenig gefährlich, brachten die Bewohner Nereids jedoch durch ihre zahlenmässige Überlegenheit in arge Bedrängnis.
Bald schon erkannten die Elfen, dass hinter diesen Scharen eine weit grössere Macht stehen müsse, zeigten genauere Untersuchungen doch, dass diese Olatharnwesen kaum über eigene Intelligenz verfügten. Diese Vermutung bewahrheitete sich. Die Sterne wurden befragt, Erkennungszauber gewirkt und einige dieser Insekten peinlichst genau studiert und untersucht. Nun war klar, hinter diesem harmlosen Heer stand eine Königin mit weit grösserer Macht, finster und böse, mit dem Plan die Herrschaft über Nereid und ganz Avalon zu erlangen. Dieses Ansinnen galt es zu vereiteln, denn allein die Ausrottung, der durch die Olatharnkönigin geführten und gelenkten Insektenwesen wäre nutzlos. Die Wurzel des Übels musste gezogen werden. Nach dem Austausch einiger Botschafter war offensichtlich, dass selbst eine Allianz aus den Völkern Nereids hier nicht würde helfen können. Sie waren dieser Art der finstersten Magie nicht gewachsen. Allein die Zauberkunst der Elfen war in der Lage, es mit diesem Wesen aufzunehmen.
Ein mächtiger Zauberspruch sollte gewirkt werden, und wochenlang waren Zauberweber damit befasst, die Vorbereitungen zu treffen. Der beste und weiseste unter den Elfenmagiern, genannt Areltar, wurde erwählt den vorbereiteten Zauber gegen die Olatharnkönigin zu sprechen.
Doch die Nereidische Allianz war damit nicht zufrieden. Sie bestanden darauf, dass auch Zwerge, Menschen und Exxen an der Rettung Avalons beteiligt sein müssten. Daher wurde Areltar eine Menschenfrau, ein Zwerg und eine Exxe zur Seite gestellt. Mehr aus diplomatischen, denn aus sachlichen Gründen, oder gar einer zwingenden Notwendigkeit.
Areltar wob den Zauber, doch die Anwesenheit der nichtmagischen Wesen störte seine Vollendung. Die geplante Vernichtung des Bösen hatte nicht den gewünschten Erfolg. Die Olatharnkönigin wurde samt Areltar und seinem nichtelfischen Gefolge lediglich in eine andere Spähre verbannt, wo sie bis heute verharren müssen, um ein Abbrechen der Manaströhme und eine Wiederkehr der Finsteren zu verhindern. Eine heroische Tat, die ihresgleichen sucht und doch so unnötig war.
Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass Areltar der Märthyrer fortan als Elfenkönig bezeichnet wird, war er doch eigentlich nur ein Elfenheld. Die Geschichtsschreibung war gnädig mit ihm. Für das Elfenvolk allerdings hatte diese Begebenheit eine fatale Auswirkung:
Als sich die Olatharnkönigin gegen den Zauber widersetzte, barst mit einem gewaltigen Beben und einem infernalen Feuerregen das Elfenportal in der Elfischen Stadt, über das die dort versammelten Magier Verbindung mit Areltar hielten. Die Bedrohung Avalons war zwar abgewendet, doch das elfische Volk war fortan zweigeteilt, jeder der sich nicht in der Elfenstadt aufhielt, war für immer von ihr getrennt, gestrandet, ohne die Möglichkeit einer Rückkehr.
Vornehmlich handelte es sich dabei um das unternehmungslustige, junge Volk, welches sich trotz des grossen Krieges und der Ermahnungen der Ältesten auf Erkungungsreise befand, sowie einige Kundschafter und solche die sich als Elfenbotschafter auf Nereid befanden.
Bis heute ist unbekannt, was mit der Stadt der Elfen geschah, nachdem sie, vieler magischer Fähigkeiten beraubt, für immer hinter ihrem magischen Schild verschwand.
Heimatlos wanderten die Elfen durch fremde Länder und lernten andere Rassen kennen. Die elfischen Traditionen traten dabei immer mehr in den Hintergrund, bis viele sich nur noch vage daran erinnern konnten. Viele elfische Sitten waren für immer und unwiederruflich verloren. Welch schmerzhafter Verlust für das gesamte Volk.
Nur noch wenige Fragmente wurden überliefert, so die Liebe zur Natur und ihren Geschöpfen, die Magie des Obsidiangesteins und einige andere mehr.
Auf sich selbst gestellt, fand der Rest des elfischen Volkes sich schliesslich auf Tolsgal zusammen und gründete dort eine neue Stadt, genannt "Ilmelorn - die Baumstadt". Sie wussten nicht aus welchem Grunde sie Tolsgal wählten, doch hier fühlten sie sich dem verschollenen Teil ihres Volkes am verbundensten.
Die Liebe zur Wissenschaft wurde neu entdeckt. Um das wenige überlieferte Wissen nicht zu verlieren widmen sich die Elfen der Niederschrift. Und langsam, im Verlauf etlicher Jahrhunderte bildeten sich sogar neue Sitten, Gebräuche und Traditionen.
Elfen sind größer und schlanker als durchschnittliche Menschen, auch als Dunkelelfen. Sie bewegen sich anmutig und beherrschen ihren Körper mit einer Eleganz, wie kein anderes Volk.
Oftmals werden sie als "schwach" oder "zerbrechlich" tituliert, doch das ist in keiner Weise angemessen. Zwar verfügen sie nicht über solch immense Kräfte wie zb. die Exxen, dennoch sind sie von zäher Beharrlichkeit, behende und unglaublich geschickt.
Ihre Gestalt ist zwar schlank und biegsam, doch durchaus muskulös. Ihre Gesichter sind markant und fein geschnitten, mit zart geschwungenen Braün und Lippen, mandelförmigen Augen, filigranen Spitzohren und edlen Gesichtszügen. Ihr Teint ist blass zu nennen, aber makellos. Ihr langes Haar - glatt, lockig oder gewellt - tragen sie meist offen, eher selten lose geflochten (vornehmlich im Kampf), oder im Genick zu einem Zopf gebunden. Nur in Ausnahmefällen und aus besonderem Grund, lassen sie es schneiden.
Weisheit ist das höchste Gut der Elfen, danach streben sie ihr langes Leben - und oftmals werden Elfen über tausend Jahre alt. Elfen sind begierig nach Wissen, Intelligenz hat einen hohen Stellenwert inne. Daher rührt auch ihre Verehrung der Ältesten des Volkes. Sie werden in der Gesellschaft geschätzt. Es ist eine Ehre von ihnen lernen zu dürfen und an ihren Erfahrungen teilhaben zu können. Trotzdem ruhen sich die Älteren niemals auf ihren errungenen Lorbeeren aus und streben auch im hohen Alter nach neuen Erkenntnissen und Fähigkeiten. Ein Elf, der sich Neuem verschließt und aufs Altenteil zurückzieht, wird in der Gemeinschaft oft nur müde belächelt. Daher lautet ein geflügeltes Word der Elfen: 'Wer nicht mehr lernt, ist schon lange tot!'. Aus diesem Grunde sind sie auch einem Wandel und Änderungen stets aufgeschlossen, da sie darin eine Chance sehen, Neues zu lernen.
Elfen gelten bei anderen Rassen oft als überheblich und distanziert. In Wirklichkeit sind Elfen jedoch ein lebenslustiges, offenes Volk. Sie haben Freude an schöner Musik, Tanz und Kunst - auch Lust und Liebe spielen eine große Rolle, wobei Elfen Sexualität als etwas natürliches empfinden und geniessen.
Magie ist für jeden Elfen ein wichtiger Lebensbaustein, sie ist im gesamten Volke nicht wegzudenken, bildet gar eine Grundfeste ihrer Kultur.
Da Elfen sehr zurückgezogen leben, offenbart sich diese Wesensart jedoch nur wenigen Auserwählten. Fremden begegnen Elfen zunächst verschlossen und zurückhaltend. Nur wer sich als wahrer Elfenfreund erwiesen hat, wird - wenn auch unter Vorbehalt - in die Gemeinschaft aufgenommen. Dennoch gibt es Bereiche, die nach wie vor nur Elfen vorbehalten sind und die kein Rassenfremder je sehen wird. Elfen beschäftigen sich vornehmlich mit der Natur und deren Phänomenen. Die Schönheit unberührter Natur spielt im Leben eines jeden Elfen eine große Rolle. Sie ist Teil seines Wesens. Elfen legen viel Wert auf Rassenbewusstsein und so kann es schon vorkommen, dass ein Elf aus der Gemeinschaft versto&szilig;en wird, wenn er in extremer Weise und wiederholt gegen deren Grundfeste verstößt. Dieser steht dann als Ausgestoßener in seiner Stellung sogar unter allen anderen fremden Rassen und wird es nur schwerlich schaffen, seine Verfehlung auszubügeln.
Loyalität und wahre Freundschaft sind Elemente die sich in der Beziehung der Elfen untereinander besonders hervortun. Kaum eine Freundschaft zu einem fremden Wesen kann so innig und verständnisvoll sein, wie die zwischen Elfen. Viele Dinge müssen nicht ausgesprochen werden, sie verstehen sich blind und von selbst.
Innerhalb des Volkes genießen diejenigen großes Ansehen, die die Gesetze der Natur achten, Schwächeren helfen und Unterlegene verschonen. Denjenigen die belesen sind und erfahren wird höchster Respekt gezollt, dennoch gilt die Liebe und Hingabe des elfischen Volkes stets dem Nachwuchs, da selbst dem ältesten und weisesten bewusst ist, dass in ihnen die Zukunft liegt. Kein junger Elf wird sich selbst überlassen, keinem Elfensprössling wird Hilfe verwehrt, wo sie gebraucht wird.
Die Beziehung zum Volk der Dunkelelfen ist seit jeher eine gespannte. Das elfische Volk lebt mit Wissen, Brüder und Schwestern an eine dunkle, böse Macht verloren zu haben und trauert um deren verlorene Seelen. Daher ist die Beziehung zu einem Dunkelelfen, zwar immer von Misstrauen und Vorsicht geprägt, aber stets auch von dem Willen beseelt, ihn aus dem Klauen der Verdammnis zu befreien und auf den rechten Weg zurückzuholen.
Wer dem Volk der Dunkelelfen mit blindem, panischen Hass entgegentritt, verfällt nur in eben deren Verhaltensweisen und befindet sich selbst auf einem unrechten Pfade. Schlechtes kann nie mit Schlechtem, sondern nur mit Gutem bekämft werden.
Obwohl Elfen anderen Rassen stets mit Vorbehalt entgegentreten stehen sie - trotz aller äuserer Umstände - den Exxen am nächsten.
Der Stolz auf die eigene Rasse, die Verbundenheit des Volkes untereinander, die bedingungslose Ergebenheit gegenüber den Regenten sind Elemente die sich auch stark in der Elfischen Kultur widerspiegeln. Zudem haben Elfen tiefes Verständnis für die Heimatverbundenheit des Wüstenvolkes, welches sich optimal an die Gegebenheiten der Natur angepasst hat und mit dieser im Einklang lebt.
Auch lehnen es beide Völker gleichermaßen ab, Schwächere zu töten und Notlagen anderer auszunutzen, wie dies etwa bei den Dunkelelfen verbreitet ist.
Allein den Äußerlichkeiten zufolge wird oft vermutet, dass das Menschenvolk die Rasse sei, die den Elfen am nächsten stünde. Doch dies ist ein fataler Irrglaube.
Nur ein wenig kleiner und um einiges weniger schlank, behende und grazil gibt es dennoch gravierende Unterschiede, die jedoch nicht wie die Form der Ohren, auf den ersten Blick zu erkennen sind. Elfen erscheint die Art der Menschen oft plump und derb, nur selten teilen sie den gleichen Humor. Während Elfen stets darauf bedacht sind, mit der Natur im Gleichklang zu leben, ist bei den Menschen der Drang vorherrschend, sie sich untertan zu machen und ihre Schätze auszubeuten.
So raubten sie der Natur Raum durch chaotische, laute Steinburgen, wie etwa ihre Hauptstadt Miobaas, in der die Natur rücksichtslos vor die Tore der Stadt verbannt wurde. Pflanzen wurden gerodet, Erdboden mit Stein bedeckt, wie unter einer Grabplatte, und die Tiere des Waldes aus Angst und Unkenntnis aus der Stadt vertrieben. Statt die Flora und Fauna als gleichberechtigt zu akzeptieren.
Das Leben unter der Erde, das gieren nach Reichtümern, all das sind Eigenheiten, die dem Volk der Elfen vollkommen unverständlich sind. Nicht selten stossen sie sich an dem Gestank der Zwerge, ihrem rauhen Verhalten und ihrem eher ungehobelten Aussehen. Dennoch ist es nicht selten, dass ein Elf im zwergischen Volke einen wahren Freund findet. Denn trotz allen Unterschieden, erkennen Elfen stets einen guten Willen und einen reinen Geist. Zwar derb, aber freundlich und gutmütig kann ein Zwerg daher ein guter Weggefährte sein.
Weiterhin schätzen Elfen die Schmiedekunst der Zwerge, die zwar oft grobschlächtig, kitschig und überladen geschmückt wirkt, aber dennoch nicht einer gewissen Geschicklichkeit entbehrt.
Elfen, die aufgrund schlimmster Vergehen wie Verrat oder sonst niedrigsten Beweggründen aus dem eigenen Volke verstossen wurden, stehen im Ansehen weit tiefer, als es je ein anderes fremdes Volk tun würde. Als Abschaum oder noch schlimmer nicht existent werden sie gemieden oder gar ignoriert. Rehabilitationsversuche sind aufgrund des gnädigen, verzeihenden Wesens der Elfen nicht aussichtslos, erfolgen dennoch aber höchst selten.
Elfen lieben die Natur und leben in enger Gemeinschaft mit ihr. Sie lehnen deren Zerstörung ab, besonders wenn sie sinnlos geschieht.
Selbst in ihren Siedlungen versuchen sie, der Natur nur so wenig wie möglich an Raum zu nehmen und die Natur mit der Siedlung zu verweben.
Elfen lieben Pflanzen und verwenden viel Zeit darauf sie zu erforschen. Daher schließen sich viele Elfen den Druiden an, um fortan ihr Leben der Erforschung und Nutzung der Flora Avalons zu widmen. Aber auch als Druiden und Heilkundige reisen Elfen Pflanzen nicht nur zum Spass aus der Erde, sondern nur sofern sie für einen Trank benötigt werden.
Als Ausdruck ihres Respektes danken sie der Natur stets, für die Gaben die sie ihnen gibt. Auch ein Elf, der nicht der Berufung des Heilens folgt, beachtet diesen Grundsatz, denn er weiß, dass ihn die Natur nur nährt, sofern er sich mit ihr im Frieden befindet.
Elfen haben Hochachtung vor jedem Tier, dem sie begegnen. Sie sehen sich nicht gegenüber Tieren höher gestellt, sondern achten sie als gleichgestellte Geschöpfe der Natur. Sie sind der tiefen Überzeugung, dass es möglich ist, friedlich miteinander zu leben und sich einen Lebensraum zu teilen.
Eine Tötung erfolgt generell nur, wenn sie lebensnotwendig ist. Entweder, um den Körper mit Fellen und Häuten gegen die Kälte zu schützen, sich von dem Fleisch zu nähren oder um das eigene Leben oder das eines anderen zu schützen.
Sie unterscheiden auch nicht zwischen "lebenswert" und "lebensunwert", denn jedem Lebewesen, hat die Mutter Natur sein Leben zugestanden. Nur selten ist es notwendig, regulierend in die Natur einzugreifen, z.B. wenn eine Überpopulation droht, das natürliche Gleichgewicht zu zerstören.
Nie tötet ein Elf aus blinder Wut oder Mordlust. Diese sind ihm fremd, ebenso wie Niedertracht und Rücksichtslosigkeit. Elfen die dennoch aus Mordlust töten, werden nicht selten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und gelten fortan als "dunkle Elfen", die in der Hierarchie noch unter anderen Rassen stehen.
Das Meer an sich wird von Elfen geschätzt, birgt es doch unzählige Lebewesen und eine wunderschöne Flora. Elfen sind sehr reinlich, und so schwimmen sie gerne, oft in Bächen, Flüssen oder Seen, aber auch im Ozean.
Weiterhin sehen Elfen den Ozean als eine Naturgewalt an, der sie stets den gehörigen Respekt zollen.
Elfen sind keine Seefahrer und versuchen Seereisen zu vermeiden wo möglich. Besonders abstoßend empfinden sie die laute, rauhe und zotige Art der menschlichen Seefahrt. Eher im Blut liegt ihnen die Mondtorreise, die wesentlich schneller und auf magische Weise von statten geht.
Gewalt ist für Elfen nie eine Lösung. Elfen verabscheuen Gewalt in jeder Form und nichts kann sie rechtfertigen.
Große Städte sind den Elfen ein Graus. Zwar pflegen auch Elfen in Städten zu leben, jedoch bevorzugen sie lose Ansammlungen von Häusern, umgeben von viel Natur. Eine Stadt, die die Natur vor die Stadttore verbannt, ist ihnen geradezu verhasst.
So zum Beispiel reine Steinburgen, wie Miobaas oder Minias. Solche Städte besuchen sie nur, falls es sich nicht umgehen lässt und verweilen dort so kurz wie möglich. Sie empfinden besonders die Städte auf Nereid als chaotisch, laut, aufdringlich und wenig geordnet. Sie bevorzugen eher spärlich besiedelte Ortschaften kleineren Ausmaßes, sowie Überschaubarkeit, Ruhe und Stille.
Elfen bevorzugen helle, lichte Städte, die eng mit der Natur verwoben sind. Nie könnten sie sich vorstellen in kalten Höhlen zu leben, zumal sie von dort nicht den Himmel sehen könnten. Einen Baum zu fällen, um dort ein Bauwerk zu errichten erscheint dem Elfen widersinnig, daher sind Bäume oft in Bauwerke eingebunden. Nie wird durch ein Bauwerk der Natur in irgendeiner Weise Gewalt angetan.
Stets wird darauf geachtet, dass entstehende Räume einen Blick auf den Himmel und den Wald haben, sich nach außen öffnen. In einem Raum fühlt sich ein Elf nur wohl, wenn dieser von der Sonne durchflutet werden kann, beziehungsweise er einen Blick auf den Sternenhimmel bietet.
Wichtig sind auch Stätten, die der Begegnung und den Austausch dienen. Besonders geeignet sind dafür stets Plätze im Zentrum der Stadt. Dort wird Wissen weitergegeben, Recht gesprochen, diskutiert oder einfach nur geredet und gefeiert.
Forschung und Wissenschaft sind die Grundpfeiler elfischer Lebensweise. Elfen jeden Alters streben nach neuem Wissen, was sie auch in hohem Alter geistig klar und jung hält.
Gegenüber Technologie, die sie nicht verstehen, hegen Elfen einen gewissen Argwohn. Zwar sind sie in der Lage, darin liegendes Potential zu erkennen, dennoch sehen sie ebenso analytisch genau die Gefahren, die darin liegen.
Aufgrund ihrer langen Lebensdauer sind Elfen, wenngleich Neuem gegenüber immer aufgeschlossen, zu einem gewissen Maß konservativ und traditionsbewusst. Dem Fortschritt sind sie nie abgeneigt, allerdings leben sie lange genug, um sich ihm mit Vorsicht zu nähern und ihn geduldig zu prüfen.
Literatur spielt für die Elfen eine wichtige Rolle, da so Wissen über lange Zeit gespeichert und erhalten bleibt. Elfische Bibliotheken nennen sich daher auch 'Horte des Wissens', und bewahren jeden Schnipsel beschriebenen Papiers, Pergaments, Stoff usw. auf, um es als Zeugnis der Nachwelt zu erhalten.
Elfen sind ein sehr musikalisches Volk. Dabei benötigen sie keine komplizierten Instrumente oder fertige Lieder, sie singen einfach von der Seele weg, als Ausdruck ihrer Gefühle. Da Gefühle sich nicht in feste Formen pressen lassen, halten Elfen wenig von starren, vorgefertigten Liedtexten.
Ein bevorzugtes Instrument ist, wenn überhaupt, die einfache Flöte. Der eine oder andere Elf ist zudem in der Lage auf einem gewöhnlichen Blatt ein zauberhaftes Lied zu spielen. Elfen sind untereinander ein sehr fröhliches und unbeschwertes Volk, daher ist der gemeinsame, aber dennoch spontane Gesang, ein wichtiger Bestandteil ihrer ausgelassenen Feste.
Da Elfen ein Volk sind, das sehr viel Wert auf Ästhetik legt, spielt auch die Kunst eine große Rolle. Zarte Webkunst, filigrane Zeichenkunst, Steinmetzkunst, ... Elfen sind dabei sehr vielfältig und nicht auf traditionelle Verfahrensweisen eingeschworen. Sie gehen mit viel Fantasie zu Werke und lassen sich durch Kreativität leiten. Plumpe, geschmacklose Kunstwerke ohne Liebe und Phantasie dagegen finden keinen Anklang.
Handwerkliches Geschick und Können schätzen Elfen über die Maßen. Elfenhandwerker sind eigentlich mehr Künstler denn grobschlächtige Arbeiter. Oftmals arbeiten sie Jahre an einem besonderen Werkstück. Sie erschaffen nicht mit Kraft und Gewalt, sondern mit zartem Geschick und Finesse. Bei einer Handwerksarbeit kommt es nicht nur auf die Tauglichkeit zum Gebrauch an, sondern ebenso auf dessen Schönheit. Nur eine Arbeit die beides gleichermaßen vereint, wird von elfischen Augen als Meisterstück angesehen.
Auch bei Elfen ist der Kampf mit Waffen und Rüstungen verbreitet. Als kämpferisches Volk vertrauen sie nicht nur der Magie. Um die Bezeichnung Elfenwaffe oder -rüstung zu verdienen, werden jedoch besondere Anforderungen gestellt.
Eine solche Waffe muss sehr sorgsamg gearbeitet werden und ausgewogen in der Hand liegen. Oft sind Elfenwaffen wahre Kunststücke, die nicht nur effektiv sind im Kampf, sondern ebenso schön anzusehen. Grobe Waffen wie sie die Exxen, Menschen oder Zwerge herstellen genügen dabei den hohen Qualitätsanforderungen der Elfen kaum. Daher wird ein wahrer Elf eine solche Waffe nie tragen, geschweige denn, sein kostbares Leben damit verteidigen.
Weben, Schneidern, Lederarbeiten ... diese Handwerksberufe sind auch im elfischen Volke stark vertreten. Elfen bevorzugen schlichte Kleidung in Erd- oder Grüntönen, die wenig auftragen und bequem sitzen.
Üppige Verzierungen mögen sie ebensowenig wie pompösen Glitter oder Glitzer. Kostbar darf ein Stoff gerne sein, aber dennoch soll er schlicht und einfach wirken. Gerade Linien und wenig ablenkende Verzierung unterstreichen ihre natürliche Anmut vortrefflich. Lederkleidung ist sehr beliebt, da sie genügend Bewegungsfreiheit im Kampfe lässt und nur wenig einengt.
Generell bestehet elfische Kleidung meist aus Stiefel, Umhängen, Tuniken, einfachen Hemden und Westen. Weibliche Elfen tragen dies ebenso wie männliche. Röcke und Kleider werden normal nur zu feierlichen Anlässen getragen, da sie sich weder zur Jagd, noch zum Kampf eignen.
Elfen legen Wert auf Schmuck. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen einem kostbaren Silberreif oder einem Kranz aus Blättern. Auch hier bevorzugen sie schlichte, einfache, aber dennoch edle und fein verarbreitete Dinge.
Magie übt seit jeher eine Faszination auf Elfen aus. Von Geburt an besitzen Elfen zahlreiche magische Fähigkeiten und ein tiefes Verständnis für die Zauberei, wie es andere Rassen selbst im hohen Alter nicht erreichen können. Auch Elfen, die sich weniger der Magie verschrieben und ihre Berufung zum Beispiel als Druide gefunden haben, sind von Grund auf sehr magische Wesen. Ein magisches Artefakt übt immer einen großen Reiz auf einen Elfen aus, der ihn oft eine darin lauernde Gefahr vergessen lässt. Ein fähiger und mächtiger Magier wird von der elfischen Gesellschaft respektiert und hoch geachtet.
Klerikale Magie spielt in der elfischen Gesellschaft keine überragende Rolle. Sie sehen sie zwar als nützlich an, schreiben ihr aber nicht den großen Stellenwert der arcanen Magie zu. Elfische Priester sind eher eine Randgruppe, denn die bestimmende im Volk.
Priester werden zwar geschätzt, jedoch nicht mehr als andere Bevölkerungsmitglieder auch. Aufgrund einiger klerikaler Eigenarten, wie des Askese und der ehelichen Treue, grenzen sich Kleriker jedoch von normalen Elfen ab.
Elfen glauben an die Natur, die sie als 'Mutter Natur' verehren. Sie sind jedoch in keiner Weise fanatisch religiös, sondern verehren Mutter Natur ebenso innig liebend, wie sie ihre leibliche Mutter verehren.
Weibliche Elfen werden in der Gemeinschaft als direkte Nachfahren von 'Mutter Natur' gesehen und als solche besonders geachtet. Zwar ist die elfische Gemeinschaft gleichberechtigt aufgebaut, dennoch prägen sie stets matriarchalische Züge.
Eine rein männliche Herrschaft ist für Elfen jedoch völlig abwegig. Daher hat es zu keiner Zeit ein Patriarchat gegeben. Um ihre Religion zu leben, bedürfen die Elfen keiner künstlicher Hilfsmittel. Ein friedlicher Platz in der Natur genügt ihnen vollkommen. Altäre, Kirchen und Kathedralen sind ihnen daher fremd und erscheinen ihnen als gekünstelt, ja oft bigottisch. In ihren Augen braucht ein wahrer Glaube keine materielle Ausgestaltung.
Zudem sehen sie Religion eher als Privatsache, denn als Kollektiv- erlebnis. Religiöse Gruppenaktivitäten finden daher nicht statt.
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